Terror
Königsmord

Die Hinrichtung des Königs erregte die Entrüstung ganz Europas. England, Holland und Spanien traten zu den Gegnern Frankreichs über. Belgien wurde von den Österreichern durch die Schlacht bei Neerwinden am 18. März 1793, und Mainz am 20. Juli durch die Preußen wiedererobert. Ein anderes österreichisches Heer drang unter Wurmser in das Elsass ein. Die Republik brauchte dringend Soldaten und es begann eine strikte Rekrutenaushebung. Besonders in den königstreuen Regionen weigerte man sich die Revolution mit dem eigenen Blut zu verteidigen. In der Vendée vereinigten sich die verschiedenen Gruppen und gingen in den offenen Widerstand gegen Paris über. Der Krieg in der Vendée begann und forderte große Aufmerksamkeit. Der ehemalige Marineoffizier Charette wurde zum Führer gewählt und dank der ausgezeichneten Ortskenntnisse, waren die Aufständischen den zahlenmäßig überlegenen Soldaten der Republik ebenbürtig.
Wohlfahrtsausschuss und Aufstand der Pariser Sansculotten

Um die Verfahren zu beschleunigen, wurde auf die Verteidigung der Angeklagten und auf die Anhörung der Zeugen weitgehend verzichtet. Durch das Gesetz vom 17. September 1793, der Sicherheitsausschuss erlaubte damit die listenmäßige Erfassung von sämtlichen verdächtigen Personen, wurde dem Revolutionstribunal das Mittel zur Verfolgung aller Gemäßigten und Gegnern der Revolution gegeben.
Marats Tod

Sofort wurde Corday verhaftet und drei Tage später hingerichtet. Ihr war es zwar gelungen Marat zu ermorden, doch sein Tod machte ihn zum Märtyrer und sich selbst zum Diener seiner Sache.
Seine Leiche wurde mit Pomp im Garten der Cordeliers begraben und sein von David gemaltes Bild auf einem Altar im Hof des Louvre erst öffentlich ausgestellt, dann im Konvent aufgehängt. Marats Mätresse wurde aus Staatsmitteln ernährt. Der Konvent ließ durch einen Beschluss den Überresten Marats die Ehre des Panthéons zuerkennen (4. Nov. 1793), aber schon im Februar 1795 wurde die Leiche wieder hinaus geworfen und gleichzeitig sein Bild aus dem Konvent entfernt.
Levée en masse
Die äußeren Gegner der französischen Revolution wären viel schneller vorgerückt, wenn nicht zahlreiche Festungen ihren Marsch verlangsamt hätte. Das gab dem Wohlfahrtsausschuss die Zeit Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Mit der Levée en masse (Massenaushebung) sollte das französische Volk zu den Waffen gerufen werden. Carnot brachte diesen Vorschlag in den Ausschuss und am 4. August wurde die Anordnung der Levée von Nationalkonvent und Wohlfahrtsausschuss verabschiedet. Das Revolutionsheer konnte innerhalb kurzer Zeit auf eine Stärke von 1 Million Soldaten vergrößert werden.
Marie Antoinette auf dem Schafott

Lyon
Als in Lyon der glühende Revolutionär Chalier von den Reaktionären in das Gefängnis geworfen wurde, versuchte der Konvent von Paris aus den größten Druck auf den Gemeinderat der Stadt auszuüben. Doch das Gegenteil wurde erreicht und Chalier zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung wurde zu einem Desaster, mehrmals sauste das Beil hinab bis der Henker das Leiden Chaliers mit einem Säbelhieb beendete.
Toulon

Dantons Tod

Danton behandelte die Richter mit Verachtung und rief bei der Verkündigung des Todesurteils: "Man opfert uns einigen feigen Räubern, aber sie werden ihren Sieg nicht lange genießen; ich ziehe Robespierre nach. Der Feige! ich allein besaß die Macht, ihn zu retten." Am 5. April 1794 bestieg Danton mit seinen Freunden das Schafott. Als das Volk an der Guillotine Beifall brüllte, rief er: "Schweig still, undankbares Volk!", und dem Henker sagte er: "Ein Riemen ist genug, heb' den andern für Robespierre auf". Robespierre und sein Vertrauter Saint-Just wollten nun durch blutige Ausrottung des unheilbar verderbten alten Geschlechts das Ideal eines allmächtigen Volksstaats verwirklichen. Das Verfahren des Revolutionstribunals wurde derart beschleunigt, dass täglich in Paris allein 60 bis 70 Menschen hingerichtet wurden.Inzwischen wurden nach außen mit den durch Carnot organisierten Heeren unter Generälen, wie Hoche und Pichegru, auch militärische Erfolge gegen die europäischen Mächte errungen.
Fleurus

Die Schlacht begann um 2 Uhr morgens. Der Tag begann erfolgreich für die Österreicher, gelang es ihnen doch Fleurus einzunehmen.Selbst nachdem Jourdan Belagerungstruppen von Charleroi und die starke Reserve heranzog und auf ein Kontingent von mehr als 70.000 Soldaten verfügte, schien der österreichische Sieg noch möglich.Der Prinz von Coburg aber, durch die während der Schlacht eingegangene Kunde von der Kapitulation von Charleroi in Bestürzung geraten, gab gegen Abend den Befehl zum Rückzug, so dass er den fast schon errungenen Sieg aus den Händen gab.Die Franzosen hatten etwa 5.000 Verluste, während die Österreicher nur 200 zu verzeichnen hatten.In Coburgs Hauptquartier begann nach der Schlacht die Diskussion über die weitere Vorgehensweise in den Niederlanden. Nach dem Fall der Festung Mons war jedoch klar, dass die österreichischen Niederlande verloren waren.Damit war den Franzosen der Weg zum Rhein, der angestrebten natürlichen Grenze, frei und wenig später besetzten sie das linke Rheinufer. Im Januar 1795 eroberte Frankreich die Generalstaaten, wo sie als erste Tochterrepublik Frankreichs die Batavische Republik errichteten.Auch innenpolitisch hatte der französische Sieg weit reichende Folgen. Das Terror-Regime Robbespieres berief sich ständig auf die äußere Gefahr und rechtfertigte damit seine Repressalien gegen die politischen Gegner. Mit dem erneuten Sieg einer Revolutionsarmee zählte dieses Argument nicht mehr. Die Franzosen fühlten sich sicher vor den europäischen Gegnern und es sollte nur einen Monat dauern, bis Robbespiere selbst Opfer der Guillotine wurde.Jean-Baptiste Bernadotte, der spätre Marschall von Frankreich und König von Schweden, zeichnete sich in dieser Schlacht aus, infolgedessen wurde er zum Brigadegeneral befördert.Erwähnenswert ist auch der Einsatz von Heißluftballons während des Feldzugs. Jean-Marie-Joseph Coutelle stieg kurz vor dem Fall Charlerois mit dem Gasballon 'Entreprenant' auf, um die belagerten österreichischen Truppen zu beobachten. Am Tag der Schlacht wurde Jean-Marie-Joseph Coutelle von General Morlot begleitet um aus der Luft einen Blick auf das Schlachtfeld werfen zu können. Es ist fraglich, ob die Schlacht von Fleurus tatsächlich durch die "Luftaufklärung" beeinflusst wurde. Die bei Fleurus am 26. Juni 1794 von Jourdan besiegten Österreicher räumten nicht nur Belgien, sondern auch fast das ganze linke Rheinufer, während das wegen der polnischen Frage mit Österreich zerfallene Preußen untätig blieb und sogar am 5. April 1795 mit Frankreich einen bis 1806 haltenden Frieden schloss.Auch Spanien fiel von der Koalition ab. Pichegru eroberte im Winter 1794 bis 1795 die Niederlande und gründete dort die batavische Schwesterrepublik.